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Durch, den Schönbrunner Frieden, 1809, vereinigte
Napoleon die slowenischen Lande, sowie Zivil- unld
Militär-Kroatien unld Dalmatien zu einem staatliehen
Ganzen, dem er den alten geographischen Namen II-
lyrien gab. In den fünf Jahren napoleonischer Ver
waltung haben Serbakroaten und Slowenen eine natio
nale Wiedergeburt erlebt, und da eben damals der
Schwarze Georg Serbien von den Türken zu befreien
begonnen hatte, sproß bei den serbokroatischen Intel
lektuellen der Gedanke, Illyrien mit Serbien in ein
Jugoslawien zu vereinigen. Aber durch den Wiener
Kongreß wurde Illyrien Widder an die Habsburger ab
getreten, die es nach ihrem alten Grundsatz: „divide
et impera“, in neun getrennte Landeshoheiten zer
splitterten. Neuen Aufschwung erhielt das Streben
nach Vereinigung der Südslawen zur Zeit des Michael
Obrenovic, Fürsten von Serbien (f 1868); der geistige
Führer dieses Strebens war der Kroate Georg Stroß-
mayer, Bischof von Dzakovo (Slawonien), berühmt
durch seine Rede gegen die Unfehlbarkeit des Papstes
auf dem vatikanischen Konzil von 1869/70.
Doch all das Streben wurde bedeutungslos durch
die Versöhnung der Habsburger mit dem magyarischen
Feudaladel, welche in der Schaffung des österreichisch-
ungarischen Ausgleichs von 1867 ihren folgenschwer
sten Ausdruck fand. Dieses Staatsgrundgesetz war
das Werk eines Quattuorvirats: Deaks und Andrassys
magyarischerseits, auf österreichischer Seite des
Staatsministers Beust und des Kaisers Franz Joseph.
In diesem ganzen „Ausgleiche“ ist mit keinem Wort
von Völkern die Rede, sondern bloß von Ländern, von
solchen, die der ungarischen Krone gehören und von
solchen, die im österreichischen Reichsrat vertreten
öder, besser zertreten werden.
Dieser Viermännerausgleieh ist ein System von
Maßregeln gegen die meisten Völker Oesterreich-Un
garns, wodurch der österreichisch-ungarische Feudal
adel volles Uebergewicht erhielt über die Polen, Klein
russen, Tschechoslowaken, Rumänen, Italiener und
besonders über die Südslawen! Seither wird Oester
reich-Ungarn im wesentlichen durch ein Triumvirat