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■etwaigen Ketzereien seiner Gefolgschaft scharf auf
die Finger. Dem Zentrum saß noch vom Kulturkampf
her Opposition im Blute, unld zudem hatten seine bäuer
lichen und kleinbürgerlichen Wähler aus Schwaben
und Franken wenig Lust, sich auf solche neumodischen
norddeutschen Dinge einzulassen. Aber auch die Adep
ten der Bismiareksbhule lehnten mißtrauisch das
Schweifen in die unbestimmten Fernen einer luftigen
Weltpolitik ab, und die Preußen von altem Schrot und
Korn, Reaktionäre zu Hause, aber noch keine Aller
weltsunterdrücker, nebst den Agrariern, denen die
Fernhaltung nordamerikanischen und argentinischen
Getreides das Wichtigste war, seufzten mit dem Doktor
Diederich Hahn heimlich oder auch offen über die
„gräßliche Flotte“. Und zu dem allem kam beim brei
ten Publikum, so sehr es auch schon gegen England
aufgehetzt war, das dunkle Gefühl, daß man mit der
Flottenpolitik dem Konflikt mit England, das heißt
einem Weltkrieg von unübersehbaren Dimensionen,
entgegensteuere.
Tirpitz ist aller dieser Schwierigkeiten Herr ge
worden. Wer sich dieses Weltkrieges freut, der möge
ihn darob rühmen . . .
Da Schreiber dieser Zeilen nicht über stratege-
männische *) Erleuchtungen verfügt, verzichtet er auf
eine „Würdigung“ der marinistischen Leistungen des
Tirpitz. Er überläßt es Berufeneren, zu entscheiden,
ob z. B. Tirpitz die Bedeutung der Unterseeboote vor
dem Kriege richtig erkannt hat, Wozu Tirpitz und die
Tirpitzianer im Kriege das Unterseeboot gebraucht
haben und noch weiter brauchen, ist bekannt genug.
Wenn die Haifische eine Historiographie besäßen,
würde sicher der von Tirpitz einen Ehrenplatz darin
einnehmen. Er und seine Nachfahren haben diese
lieblichen Tiere mit so viel Frauen- und Kinderfleisch
gefüttert, wie noch niemand vor ihnen.
Schweigen wir darüber. Aber werfen wir noch
einen kurzen Blick auf Tirpitzens politische Tätigkeit.
*) Anspielung auf den germanophilen Leitartikler und Militär
kritiker des Berner „Bund“, Hermann Stegemann.