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Schon hoffen che Wachen auf Sieg und auf Rache,
Sie rechen sich auf und gewaltiges Gekrache
Verrät die Empörung der lauernden Riesen,
Die Zeus vom Olymp in die Tiefe gewiesen.
Es klimmen so manche aus Grimm und voll Eifer
Die Höhen, wo Zeus sich verschanzte, hinan,-
Sie schnauben beim Anstürme blutigen Geifer,
lind plötzlich verdunkelt sich Helios' Gespann.
Die Erde kann allerhand Mächte entladen:
Im Meer, wo der Zug wilder Riesen verschnob,
Erwachen auf einmal die Kraterzykladen
Und mancher erblindeter Inselzyklop
Erschaut seiner Feinde zerbrödkelnde Macht:
Höre drum Mensch, Pan ist erwacht!
Von Schäfchen, den winzigsten Wolken gezogen,
Kommt Juno, die eben ihr Gatte betrogen,
Von weitem herbei, ihre Schande zu rächen:
Die Wolken, die sonst gutes Wetter versprechen,
Beginnen sich plötzlich zu Haufen zu sammeln,
Um Zeus den beschneiten Olymp zu verrammeln.
Erschreckt sieht die Göttin das Unheil, das eben
Ihr Gatte, im Zorne, dort unten bereitet,
Sie fühlt noch die Erde entsetzlich erbeben,
Und merkt, wie ein Riese die Täler durchschreitet.
Sie ist schon mit schrecklichen Zweifeln genaht,
Nun sinnt sie auf Rache für Trug und Verrat/
Sie selber verhüllt sich aus Ärger und Scham,
Sie fühlt es, zu lange verhielt sie den Gram!
Die Dünste der sterbenden Riesen verfauchen,
Und Juno beschließt sie, beim Bau einer Mauer
Zum Schutz ihrer Trauer, vor Zeus, zu gebrauchen.
Doch Jupiter hat diesen Anschlag gewittert: