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mit den Lehren des Platon, des Sokrates, Kant, Schopenhauer und
von seinem Unstern getrieben, mit dem Verderber der Jugend,
Nietzsche. Dies war ein wahres Unglück, denn die Bücher dieses
Mannes nach soviel Schwarm von Ideen und soviel trockener Pe
danterie unvorbereitet lesen, hieß sich einer Eisenbartkur unter
ziehen, die dem armen deutschen Jüngling mißraten mußte, weil
seine organischen Minderwertigkeiten im Verein mit einer prüden
und lächerlichen Erziehung ihn hatten länger infantil sein lassen,
als dies für ihn wünschenswert war.
So warf er sich denn auf die Lehre vom Herrenmenschen,
ohne gewahr zu werden, daß er in einer Art grausamem Versteck
spielen vor sich selbst aus seiner beginnenden physiologischen Ge
sundung zurückfiel in eine Manier des quasigeistigen Räuber- und
Ritterspiels.
Oh hätten die Deutschen Väter frühzeitig genug den Mut, ihre
erbärmliche Minderwertigkeitstendenz t er Jugend gegenüber ein
zusehen, wären diese moralischen Duckmäuser fähig, ihre Söhne
vor der Immatrikulation (als Sprungbrett zum freien Suff und den
Geschlechtskrankheiten) sich leiblich-sinnlich in völliger Freiheit ent
wickeln zu lassen, ohne sittlichen Schauder zu verspüren — die
Deutschen wären vielleicht fähig, durch diesen Nietzsche romani
scher, gesunder, dadaistischer zu werden mit Bewußtsein, als sie
es jetzt in einer komischen Selbsttäuschung als Ueberallesmenschen
wirklich sind! Unbewußte Lügner, verdammt Eure Väter und laß!
Euch beweinen.
Hammer oder Ambos, eins von beiden muß man wählen
oder vielmehr sein. Kutschenbauch der Aeltere war aber nicht
entschlossen genug, wenn er schon seinem Sohn den Lebensweg
vorschrieb, ihn was Rechtes nach rechts oder links werden zu lassen,
er trudelte so in der Mitte zwischen Wollen und Nichtkönnen um
her. Unser Adolf hätte vielleicht in der adligen Zucht eines Ka
dettenkorps wirklich mehr werden können, als ein Parvenü. Die
feine Form der Männerliebe, die in diesen Anstalten gepflogen wird,
hätte ihm geholfen, die plebejischen Teile seiner vom Vater er
erbten Natur zu überwinden, durch die starke Entwicklung gerade
dessen, was er jetzt, in nutzloser Kraftvergeudung bei Nietzsche
suchte. Aber dies ist ja das Schicksal aller deutschen Jünglinge,