Volltext: Ausstellung Pierre Bonnard, Edouard Vuillard

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L'Escarmouche und Revue Blandie lieferte er sehr lebendige 
Illustrationen, bald auch, und bis in die neuere Zeit, für Bücher, 
Bilder begann er um 1891 auszustellen, In Zürich haben das 
Künstlerhaus und Kunsthaus von 1899 bis 1932, während 
mehr als dreißig Jahren, zwischen 35 und 40 zeigen können, 
fast alle als Leihgaben von Sammlern aus Winterthur, wo 
Bonnard und Vuillard seit langem Verehrer und Freunde be 
sitzen. In Zürich aber und der übrigen Schweiz ist nicht der 
Künstler, jedoch sein reiches Werk auch sonst wohl orientierten 
breiteren Kreisen so gut wie unbekannt. 
Die gegenwärtige Ausstellung vereinigt im Zürcher Kunst* 
haus einhundertundzehn Bilder aus vier Jahrzehnten, dank dem 
besondern Entgegenkommen der Pariser und der Winterthurer 
Sammler zum großen Teil Hauptwerke, die jedes einzeln, und 
alle miteinander den Künstler in seiner Kraft und Eigenart 
sich äußern lassen. Diese ist verschieden von der Art und Ziel* 
richtung der meisten neueren schweizerischen und ausländischen 
Künstler, die heute noch die gegenständliche Malerei pflegen. 
Seine Bilder sind vor allem nicht flächig*dekorativ, daher auf 
den ersten Blick vielleicht weniger rasch und angenehm lesbar 
als manche unserer Schweizer Maler und sonstigen nördlichen 
und südlichen Nachbarn. Die jüngsten Bilder von Bonnard 
freilich locken mit ihrer Helligkeit auch den nur flüchtig gleitenden 
Blick, sie geben aber erst dem Betrachter ihr Bestes, der sich 
das Auge an den ältern, gehalteneren Arbeiten eingestellt und 
vorbereitet hat. 
Einige frühe kolorierte Zeichnungen aus den eigenen Map* 
pen des Künstlers und der Mädchenkopf von 1892 lassen 
erraten, daß er um 1890 sich innerhalb des damaligen «nou* 
veau style», der für seine weich gleitenden und züngelnden 
Umrisse sich an Japan, Van Gogh und Gauguin inspirierte 
oder sie unmittelbar bei natürlichen Gebilden wie Seetang, 
Sternblumen und Frauenhaar glaubte entlehnen zu können, 
mit Freiheit und Sicherheit bewegte. Bei den Bildern be* 
ginnt er scheinbar wieder von vorn mit eher dunkeln, warmen 
Tönen und stilUintimen Szenen, Das Gartenrestaurant von
	        
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