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liehen und dynastischen Verpflichtungen, Dienerin des
Wortes, Sprache des Geistes. Zu einer andern Zeit war
den Künstlern die immer noch bestehende Aufgabe der
Verherrlichung der kirchlichen und dynastischen Idee
Vorwand, um reizvolle Menschen und Dinge zu malen
und durch deren Vorstellung den Sinnen zu dienen;
später die nun bei ihnen verlangten Abbilder von Men
schen und Dingen Vorwand, um reizvolle Bilder zu
malen. Es ist der Würde der Kunst nur angemessen, dass
man sich in das Bild verliebt und nicht in den Men
schen, den es darstellt, dass man das Bild geniesst und
begehrt, nicht die Früchte, die darauf gemalt sind. Und
worin bestehen Wesen und Reiz einer Skulptur, wenn
nicht im Spiel des Lichtes auf der Oberfläche und der
aus der Verschiedenheit in Gewicht und Begrenzung der
Massen sich ergebenden innern Bewegung und ihrer
Wirkung auf das menschliche Gefühl; in was anderem
der Reiz und das Leben eines Gemäldes als in der Span
nung seiner verschiedenen Färb- oder Hell- und Dunkel
flächen und der Verzahnung ihrer Ränder? So ist alles
Ausser-Formale, alles Gegenständliche und jede Bezie
hung daraufhin^'eine überflüssige und störende Belastung / /
des Kunstwerkes.
Die Puristen glauben an absolute Maierei und Pla
stik, eine reine Farben- und Formenmusik, wie man an
gesichts des Wohltemperierten Klaviers von absoluter
formaler Musik spricht. Es sind hauptsächlich Flollän-
der mit national eingeborenem Reinlichkeitsbedürfnis,
sie säubern, wägen und rechnen als die wahren Sach
lichen und ihre hell klingenden Tafeln und nach ausge
klügelten mathematischen Konstruktionen in einander
verschachtelten Kuben lassen sich vielleicht mit Inven
tionen und Fugen vergleichen.