Volltext: Die weissen Blätter (3(1916),1)

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Rene Sdöicüefe * Hans ün Scßnaüenfocß 
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Hans: Wenn ich daran zweifelte 
Louise: Eine Frau ist wie das Echo, das nur antwortet, wenn 
gerufen wird, 
Hans: Dieses Spiel hat midi nie gereizt. 
Louise: Sie sind keck, aber ich sage trotzdem: »Schade«. 
Hans: Sie geben zu, daß Sie sich bei Formalitäten aufhalten, 
Louise: Ich gebe zu, daß ich seit vierzehn Tagen auf Ihre Liebes* 
erklärung warte, 
Hans: Ich warte schon etwas länger auf die Gelegenheit, die eine 
solche Besuchsanzeige überflüssig machen würde, 
Louise: Habe ich auf Sie den Eindruck gemacht, als ob ich mich 
überrumpeln ließe — Sie Barbar? 
Hans: Ich steige nie auf ein Pferd, ohne mich vorher überzeugt 
zu haben, daß das Sattelzeug in Ordnung ist. 
Louise; Was sind das für Vergleiche? Sind Sie Kavallerist? 
Ha ns: Ich liebe Sie. 
Louise: Bitte, noch einmal. 
Ha ns: Ich liebe Sie, 
Louise: Der Ton gefällt mir nicht, 
Hans: Louise, Sie sind eine Frau, aber Sie mißbrauchen Ihren 
Vorteil, Das verrät keinen guten Geschmack, 
Louise: Der Bengel spricht von Geschmack! 
Hans: Sie machen sich eine Überlegenheit vor, die Sie nicht oder 
nicht mehr besitzen. 
Louise (ruft): Herr General, Sie schnarchen wie ein Mörser, 
Hans: Sie müssen noch einmal um Hilfe rufen! (Allgemeines Erwachen.) 
Louise (während sie aufsteht, auf den Knien): Mein Freund, vielleicht 
gelingt es Ihnen, mich zu nehmen. Aber wenn Sie mich haben, dann 
behalte ich Sie, 
Hans: Welch eine Drohung! 
Louise: Jetzt gehn Sie vielleicht einmal dorthin, Ich möchte 
nämlich, daß mein Mann und Sie einander ein wenig kennten , . Sie 
meinen doch auch; wir wollen mit offenen Karten spielen? 
Hans: Zu zweit. 
Louise: Solange wir beiden allein spielen —- (Sie steigen die Bühne 
hinauf, der eine rechts, der andere links, Louise steht vor ihrem Mann,) Cavrel,
	        
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