Volltext: Jahresbericht 1905 und Verzeichnis der Mitglieder vom 1. Juni 1906 (1905)

Eine Beschreibung dieses Projektes hier zu geben, wird 
überflüssig erscheinen. Nicht nur die Mitglieder der Kunst- 
gesellschaft, sondern die ganze Bevölkerung von Zürich hatte 
ausgiebige Gelegenheit, dasselbe zu studieren, als die Pläne 
im Masstab von 1:100 und das grosse Modell im Masstab 
von 1:50 während der Zeit vom 18. Oktober bis zum 1. No- 
vember bei freiem Eintritt im Künstlerhaus ausgestellt waren; 
fand und findet noch jetzt Gelegenheit dazu, seit das Modell 
im grossen Parterre-Saal des Sammlungsgebäudes im Künstler- 
gut Aufstellung gefunden hat. Die definitive Fassung, die das 
Projekt in diesen Plänen und diesem Modell zeigt, hat es nach 
sorgsamster Bearbeitung erhalten, zu der mit Herrn Moser je- 
weilen zunächst die Baudelegation des Vorstandes, bis zur Vor- 
standswahl bestehend aus den HH. Ulrich, Präsident, Ingenieur 
Bavier, Architekt Prof. Müller und Kunstmaler Righini, von denen 
seither die beiden letztern durch die Herren Architekt Kunkler 
und Kunstmaler Würtenberger ersetzt wurden, und dann der 
Vorstand selbst in zahlreichen Sitzungen zusammentrat. Manche 
Frage verlangte da sehr eingehendes, langwieriges Studium. 
So gaben Bedenken, die sich gegen das Glasdach erhoben, 
Anlass zu umständlichen Expertisen, die gleichzeitig der Stadt- 
rat und auf Veranlassung der Kunstgesellschaft Herr Moser 
anstellten, und die beide die befürchtete Gefahr lästiger Blen- 
dung übereinstimmend als gegenstandslos erwiesen. Dass diese 
definitive Fassung des Projektes hinsichtlich der innern Ge- 
stalt nun wohl alles erreicht hat, was praktisches Bedürfnis 
und Schönheitssinn nur verlangen konnten, darüber scheint 
allgemeine Uebereinstimmung zu herrschen. Dass die Archi- 
tekur Jedem zusagen würde, war nicht zu verlangen. Dem 
Eindruck aber, dass hier ein Bau ersteht, der durch kluge 
Massenverteilung, durch Wucht und Kraft, durch noble Ein- 
fachheit Monumentalität erreicht und zugleich für Zweck und 
Inhalt in der Form den beredten Ausdruck findet, diesem 
Eindruck wird vor dem Modell kaum jemand sich versagen 
können. Und wer trotzdem in das Ungewohnte dieser Archi- 
tektur sich nicht zu finden vermag oder wer, moderner Archi- 
tektur überhaupt abhold, schwer kontrollierbare Zweifel dar-
	        
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