Eine Beschreibung dieses Projektes hier zu geben, wird
überflüssig erscheinen. Nicht nur die Mitglieder der Kunst-
gesellschaft, sondern die ganze Bevölkerung von Zürich hatte
ausgiebige Gelegenheit, dasselbe zu studieren, als die Pläne
im Masstab von 1:100 und das grosse Modell im Masstab
von 1:50 während der Zeit vom 18. Oktober bis zum 1. No-
vember bei freiem Eintritt im Künstlerhaus ausgestellt waren;
fand und findet noch jetzt Gelegenheit dazu, seit das Modell
im grossen Parterre-Saal des Sammlungsgebäudes im Künstler-
gut Aufstellung gefunden hat. Die definitive Fassung, die das
Projekt in diesen Plänen und diesem Modell zeigt, hat es nach
sorgsamster Bearbeitung erhalten, zu der mit Herrn Moser je-
weilen zunächst die Baudelegation des Vorstandes, bis zur Vor-
standswahl bestehend aus den HH. Ulrich, Präsident, Ingenieur
Bavier, Architekt Prof. Müller und Kunstmaler Righini, von denen
seither die beiden letztern durch die Herren Architekt Kunkler
und Kunstmaler Würtenberger ersetzt wurden, und dann der
Vorstand selbst in zahlreichen Sitzungen zusammentrat. Manche
Frage verlangte da sehr eingehendes, langwieriges Studium.
So gaben Bedenken, die sich gegen das Glasdach erhoben,
Anlass zu umständlichen Expertisen, die gleichzeitig der Stadt-
rat und auf Veranlassung der Kunstgesellschaft Herr Moser
anstellten, und die beide die befürchtete Gefahr lästiger Blen-
dung übereinstimmend als gegenstandslos erwiesen. Dass diese
definitive Fassung des Projektes hinsichtlich der innern Ge-
stalt nun wohl alles erreicht hat, was praktisches Bedürfnis
und Schönheitssinn nur verlangen konnten, darüber scheint
allgemeine Uebereinstimmung zu herrschen. Dass die Archi-
tekur Jedem zusagen würde, war nicht zu verlangen. Dem
Eindruck aber, dass hier ein Bau ersteht, der durch kluge
Massenverteilung, durch Wucht und Kraft, durch noble Ein-
fachheit Monumentalität erreicht und zugleich für Zweck und
Inhalt in der Form den beredten Ausdruck findet, diesem
Eindruck wird vor dem Modell kaum jemand sich versagen
können. Und wer trotzdem in das Ungewohnte dieser Archi-
tektur sich nicht zu finden vermag oder wer, moderner Archi-
tektur überhaupt abhold, schwer kontrollierbare Zweifel dar-