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Jahresbericht 1919 der Zürcher Kunstgesellschaft
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Kunsthaus.
Betrieb. Am 1. Januar nahm die Zürcher Kunstgesellschaft das Landolthaus in
eigene Verwaltung; am 6. Januar erfolgte die amtliche Zufertigung von Haus und
Liegenschaft. Nach der Fertigstellung der Umbauarbeiten übergab der Vorstand im
Februar das Haus der Sammlungskommission zur Einrichtung. Nach der Ergänzung der
Sicherungsvorrichtungen für den eigenen Besitz und die von privater Seite zur Verfügung
gestellte Sammlung von Goldschmiedearbeiten, der Bereinigung der Versicherungsverträge
und der Besuchsordnung und nach der Ueberführung und endgültigen Aufstellung der
Kunstwerke wurde das Haus am 1. Juni mit einer kleinen Feier eröffnet, zu der die
Behörden, eine Gruppe von Freunden des Kunsthauses und der Zürcher Kunstgesellschaft
und die Presse eingeladen worden waren.
Schon auf Ende des Vorjahres hatte der bisherige Hülfsabwart im Kunsthaus als
Abwart für das Landolthaus mit seiner Familie dort seine Wohnung bezogen. Nach der
Eröffnung wurde die Anstellung eines neuen Aufsehers für Ablösungsdienst und Mithülfe
bei den Reinigungsarbeiten im Landolthaus und im Kunsthaus notwendig. Im Bureau
trat im April und Mai für Herrn R. Sonderegger aushülfsweise während einiger Wochen
Herr Kurt Habicht ein, ebenso wieder im Herbst, während der Zeit des «Autumnale»
und nach dem auf Ende September erfolgten Austritt von Herrn Sonderegger. Im November
folgte als Bureaugehülfe Herr E. Schaufelberger. Anderseits wurde bei den zum Teil
auch aus der Einbeziehung des Landolthauses sich ergebenden steigenden Anforderungen
an den Betrieb die Halbtagstelle von Fräulein Clara Gutermann in eine ganztägige
umgewandelt.
Der Kunsthausbesuch weist mit insgesamt 68,699 Personen eine um weniges höhere
Ziffer auf als das Vorjahr mit 68,373. Zeitweise Schliessung des Kunsthauses wegen der
Vorbereitungs- und Instandstellungsarbeiten für das «Autumnale» mag die Gesamtzahlen
um 1—2000 reduziert haben, neuerdings sind aber die zahlenden Eintritte um ein ganzes
Viertel gegenüber dem letzten Jahr zurückgegangen. Der Unterschied in den Eintritts-
geldern 1919: .16,669.95 gegen 19,437.— ist wegen der im Laufe des Jahres verfügten
Erhöhung des Eintrittspreises etwas weniger gross. Im einzelnen verhalten sich die Zahlen
wie folgt:
Besucher total 68,699 (1918: 68,378)
Zahlende . . 15,296 (1918: 21,982)
Nichtzahlende . . .. 53,403 (1918: 46,391)
An Sonntagen total . . . 48,416 (1918: 44,507)
An Sonntagen Zahlende . . 23,767 (1918: 6,355)
An Sonntagen Nichtzahlende 44,649 (1918: 38,152)
Den stärksten Besuch brachten die Monate Januar, März und November mit 7,858,
/,603 und 7,589 Personen, den geringsten Juni, August, September mit 4,512, 4,226,
3,989. Im Vorjahre hatte mit 12,372 der Juli die höchste Zahl aufgewiesen, 1917 Juli,
August und Oktober zusammen nicht weniger als 52,908.
Der Besuch des Landolthauses schwankte im Sommer und Herbst zwischen 500
und 800 Personen monatlich, ging aber im Winter, weil in den Sälen nicht geheizt
werden durfte, sehr stark zurück.