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Ich habe Gelegenheit gehabt, in Amerika sowohl,
in Gymnasien als Universitäten amerikanische Ge
schichte zn lehren. Ich glaube daher, meine Lands
leute zu kennen. Es scheint mir eine Pflicht, gewisse
Probleme und Schlußfolgerungen unsern republikani
schen Kametaden in der Schweiz zu unterbreiten. Sie
teilen unsere demokratischen Prinzipien und fußen
auf republikanischen Einrichtungen. Wer unter sol
chen Schwierigkeiten inmitten des Weltkampfes lebt
und unter dessen Folgen leidet, wie die Schweiz, hat
das Recht, zu verlangen, daß Bürger kriegführender
Länder, die in die Schweiz kommen, eine auf
richtige Sprache reden. Nichts wäre gefährlicher, als
sich Illusionen hinzugeben. England, Frankreich, Ita
lien und Amerika werden 'die Waffen nicht nieder
legen, bevor sie öinen unbestrittenen Sieg davongetra
gen. Man darf nicht vergessen, daß besonders die Län
der, welche außerhalb des europäischen Kontinents lie
gen, den Krieg unbegrenzt fortführen können. Amerika
ist dabei, eine Flotte zu bauen, die der englischen
gleichkommen wird. Unsere Einigkeit mit den Ver
bündeten ist eine vollkommene. Es wird auf den Welt
meeren keine deutsche Flagge wehen, so lange sich
Deutschland nicht den internationalen Gesetzen fügt..
Kein unglückliches Kriegsereignis der Alliierten auf
dem europäischen Kontinente könnte dem Kriege Eng
lands, der Vereinigten Staaten, der Südamerikaner,
Japaner und Chinesen gegen Deutschland ein Emde
machen. Das einzige, was das Ende des Weltkrieges
beschleunigen könnte, wäre die Umwandlung Deutsch
lands in eine aufrichtige Demokratie, die eine sichere
Gewähr für ein friedliches Zusammenleben der Völker
gäbe.
Dies alles sind Tatsachen, mit denen gerechnet
werden muß.