Die Provision beträgt also
6000 Mk. Die Gesamtunkosten
steigen mithin auf 23500Mk.,
denen eine Einnahme von
30000Mk. gegenübersteht.
Daraus ersieht man, daß es
Sache des Gesetzgebers wäre,
nicht den armen unbekannten
Künstler in dem sehr schweren
Existenzkampf, den er führen
muß, noch durch die Luxus-
Steuer zu belasten, während
die scheinbare Befreiung davon
nur den reichen und berühmten
Künstlern zugute kommt.
Zu fordern ist zunächst, daß
die gesamte Luxussteuer für
Werke lebender Künstler fällt.
> Es ist eine Ungerechtigkeit,
einem Stand, der ebenso schwer,
ja vielleicht schwerer zu kämp
fen hat, als alle anderen, eine
Ausnahmesteuer aufzuerlegen.
Es ist ferner ein schwerer mo
ralischer Drude für den Künst-
• 1er, daß sein Schaffen durch das
G. Grosz Revolutions-Automaten (Aquarell)
(zur Notiz auf Seite 158)
Belastung des Künstlers in
dem Augenblick, wo es sich um
den jungen heranwachsenden
Künster handelt.
Wenn diese allgemeine For
derung nicht durchzusetzen ist,
so ist wenigstens zu fordern,
daß alle Bilder, die den
Künstlern gehören, ob sie
nun im Atelier direkt ver
kauft werden oder durch Kom
missionäre oder Kunstaus
stellungen, frei von der Lu
xussteuer sind. Denn es ist
im Interesse der breiten
Masse des Volkes, daß diese
Kunstausstellungen nicht be
schränkt werden und nicht ver
schwinden,
Sollte dies aber auch nicht
durchzusetzen sein, so ist zu
fordern, daß diejenigen Werke
von lebenden Künstlern, deren
Verkaufspreis eine bestimmte
Summe nicht überschreitet, in
jedem Falle von der Luxus-
wie und wann sie auch verkauft
Ausnahmegesetz öffentlich als unnütz oder schädlich ge
brandmarkt wird. Diese Steuer ist augenscheinlich als
Belastung der Käufer gemacht, unter der Annahme, daß
der Kunstkäufer ein wohlhabender Mann ist. Sie wirkt
aber als Belastung des Käufers nur dann, wenn der Käufer
teure Werke berühmter Künstler erwirbt. Sie wirkt als
Steuer befreit werden,
werden.
Unterdrückt der Staat durch die Luxussteuer schon die
Ausstellungen berühmter Künstler, so kann man sich
darüber trösten, indem man darauf hinweist, daß Museen
vorhanden sind, in denen dem Publiknm die Werke der