Volltext: Johann Heinrich Füssli

Neben dem einmal in seiner natürlichen Ordnung vollständig 
ausgebreiteten Werk wird auch die Figur des Meisters im 
volleren Licht stehen. Heute ist sie noch an der Basis am stärk- 
sten beleuchtet. Ueber sein Zürcher Erbgut und seine Anfänge 
in Zürich und England sind wir dank seinen Freunden und sei- 
nen Briefen an sie einseitig, aber reichlich orientiert. Es ist 
eines der großen Verdienste des Federmannschen Buches, daß 
es die Briefe des Zürcher Lavater-Archivs und Hinweise auf 
weitere, wo solche bisher vorliegen, sammelt. Für Rom hat 
Federmann die künstlerisch bedeutungsvolle Verbindung mit 
dem Schweden Sergell, dem Dänen Abildgaard aufgedeckt. 
Ueber den Verlauf von Füßlis Berührung und Auseinander- 
setzung mit der Antike und der italienischen Kunst, die Er- 
wahrung vor den Meistern selber dessen, was ihm bis dahin 
erst in Büchern und unterschiedlichen Reproduktionen über 
sie zugeflossen war, würden wir gern recht viel wissen. 
Winckelmann, dessen Name im Vaterhaus und bei dem jungen 
Füßli so oft wiederkehrt, mag ihn wohl, wie Bodmer, eine Zeit 
geleitet und begleitet haben, bis er über ihn hinweg greift 
und mit der eigenen Hand aus den Quellen schöpft. 
Die Worte, die Goethe in wechselnden Graden der Empfäng- 
lichkeit für die Füßlische Natur über ihn gesprochen, die Zei- 
len, die er geschrieben hat, sind zusammengetragen. Von 
Füßli über Goethe ist bisher nichts überliefert. Die Zürcher 
Ausstellung zeigt, daß er mit „Faust” sich beschäftigt, der 
Katalog der Royal Academy verrät, daß er um 1805 eine 
„Braut von Corinth"” gemalt hat. Es ist nicht wahrscheinlich, 
daß im Werk von Füßli nicht noch andere und deutlichere 
Zeugnisse von gegenseitigen, nicht nur von Goethe aus ein- 
seitigen Beziehungen stecken. 
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