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Der Ausdehnung der Stadt Luzern stehen schwierige Bedin
gungen entgegen. Das Gebiet des Seeausflusses wird amphi
theaterartig von Hügeln umsäumt. Das flache Land ist in der
Hauptsache Riedgebiet. Die bewaldeten Hügel weisen zum Teil
sehr starkes Gefälle auf. Das Gebiet beidseitig der Strasse gegen
Meggen, also vom alten Hofquartier östlich, liegt in bezug auf
Orientierung und Aussicht am günstigsten. Natürlicherweise
wurde dieser Stadtteil vom neu entstehenden Hotelgewerbe am
stärksten beansprucht. Beidseitig der genannten Seestrasse wur
den gross angelegte Hotels geschaffen. Dem Seeufer entlang
wurde eine 34 m breite, 100 m lange Quaianlage geführt. In
dieser scheinbaren grosszügigen Anlage aber steckte schon der
Keim der Kleinlichkeit. Ein verhältnismässig schmaler Streifen
von 60 m musste ausreichen für eine Hauptverkehrsstrasse
(Fortsetzung der Gotthardstrasse), für die Hotelbauten und
deren Vorgärten, sowie dem Quai selbst. Weil man von den
Hotels Aussicht auf die Berge und den See begehrte, mussten
die üppig aufstrebenden Alleebäume auf 5 m Höhe schon ge
stutzt werden.
So begann mit dem Beginn der 70er Jahre eine stark negative
Entwicklung luzernischen Städtebaues. Es fehlte in jener Zeit
— wohl wie anderswo — ein gewisser Weitblick. Wenn wir
uns die grossen Hotels, wenig hinter der Strasse um einige
Meter erhoben an den Berghang angelehnt vorstellen, als Fort
setzung des Baukörpers der Hofkirche, das Vorgelände am
See aber als breiten üppigen Grünstreifen mit Baumreihen von
unbeschränkter Höhe, Hesse sich eine prächtige Modellierung
des Geländes denken. Leider aber ist es nicht zu einer solchen
Akzentuierung der Natur durch die Baukunst gekommen.
Heute stehen die grössten Baukörper (die beiden Hotels Natio
nal, der Kursaal und das Palace-Hotel) gleichsam im Fussbad.
Die Situierung der Hotels Schweizerhof, Tivoli und Europe
stehen in wohltuendem Gegensatz hiezu. Der Quai drängt sich
beengt vor diesen grossen Baukörpern her. Hinter diesen liegt
eine viel zu enge, schattige Strasse, welche Luzern in der Zu
kunft noch viel zu schaffen geben wird. Diese Anordnung lässt
die grossen Hotels der notwendigen Vorgärten entbehren. Eine