Volltext: Schweizerische Städtebau-Ausstellung Zürich 1928

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Bauten, die eine gewisse einheitliche architektonische Haltung 
aufweisen. Die Abschliessung dieser Ausfallstrasse von der 
Quaistrasse aus bereitet schon heute grosse verkehrstechnische 
Schwierigkeiten. Die Ausfallstrasse gegen den Gotthard (Hal 
denstrasse) zwängt sich hinter den grossen Hotelbauten hin 
durch und genügt den Anforderungen längst nicht mehr. 
Die Obergrundstrasse, die Ausfallstrasse gegen den Brünig und 
das Tal von Kriens, ist städtebaulich das Beste, was Neu- 
Luzern aufzuweisen hat. Die Fahrbahn ist 20 m breit angelegt 
und von alten Bäumen, die leider zum Teil gefällt worden sind, 
umsäumt. Diese hervorragende Breite ist das Werk eines er 
freulichen Zufalles. Der alte Krienbach, welcher der Strasse 
entlang floss, wurde zugedeckt und zur Strasse geschlagen. 
Der «Untergrund» aber, die Ausfallstrasse gegen Basel und teil 
weise Bern, bedeutet wieder eine unglückliche Angelegenheit. 
Durch das schluchtartige Reusstal werden die Bahnlinien und 
Strassen parallel geführt und schaffen eine «drangvoll fürchter 
liche Engnis». Nur ein allmählicher Abbau in der Besiedelung 
dieses Gebietes durch Expropriation vermag günstigere Be 
dingungen zu schaffen. Auch diese Stadteinfahrt ist zur reinen 
Verkehrskalamität geworden. 
Bis heute hat sich Luzern ohne einen Gesamtbebauungsplan 
ausdehnen müssen. Die prächtigsten Baugründe, wie zum Bei 
spiel das Wesemlin und Untergütsch sind leider planlos und 
in einer unerfreulichen Unordnunng überbaut worden. Daneben 
gibt es aber auch eine Anzahl gut angelegter, genossenschaft 
licher Ansiedelungen, wie z. B. die Eisenbahnerkolonie Geissen- 
stein, die Kolonie Friedberg der Gemeinnützigen Baugenossen 
schaft und die Kolonie das «neue Heim» an der Horwerstrasse, 
die einzigen Beispiele von zweigeschossigen Reihenhäusern. In 
der neuesten Zeit wurden im Neustadtquartier durch die All 
gemeine Baugenossenschaft vierstöckige Wohnblöcke erstellt, 
die ebenfalls ein Element städtebaulicher Beruhigung und Ord 
nung darstellen. Zahlreiche, von Stadt und Gemeinde subven 
tionierte Wohnbauten im Gebiet der Horwerstrasse und dem 
Obergrund sind Zeugen einer besser werdenden Baugesinnung. 
Armin Meili, B. S. A.
	        
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