Aßert Eßrenfiein • Die Götter
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Über dem Schilfbruch irdischer Gewalten
wehen wir Götter selig dahin.
Euch frommt nach Feldgräueln brandschwarzes Erkalten,
Wir sind die Freude, Wir sind der Sinn.«
Da blickte ich alles versteinert.
Der greise Zeus verfolgt noch das Kuhweib,-
sah Mohammed, ferne dem Gipfel des Sieges,
wegmüde zum Berg, der stets weiter zurückweicht.
Jesus Christus hütet das Holz,
starr genagelt ans Kreuz,
Vergebens war das Gebet der dreißig Gerechten.
Aus Mordnächten des Nordens
scholl unendliche Klage,
Jammer zerhackte mein Herz,
Israel winselt im Winter,
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der Ewige
beschneidet sein Volk,
Gegen den unerbittlichen Dornbusch warf sich die Seele,
ob sie dem Zorn sich als Opfer empfehle:
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»In den Marmorbrüchen von Carrara
dünkte sich dein Volk geboren,
Eckstein ward es dann den Hunden,
auserkoren! auserkoren!
Du hast es gesendet,
unter die Füße der Kampfelephanten deines Grimmes!
In dir ist es beendet.
Wer hat dich geboren?«
Nicht nahm er mich an,
aus unerforsdhlichem Nebel-Nirwana
überkam midi im Grauen der Gruß des Suddhodana: