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45° „Was tuen wohl die Engelein, so sie nicht singen?“ 
Lieber Jakob Böhme, sie beächzen sich sicherlich, so 
sie nicht... (Kein Geringerer als der Schafskopf Dante...) 
46° Nun aber möchte das Zwischendeck gerne wissen,, 
was man mit seiner (immerhin noch vorhandenen) Ge 
sundheit vornehmen soll. Da man sie nur bemerkt, indem 
man sie tunlichst verliert, wäre der Vorschlag eines Schalks 
sehr diskutabel: „Geben Sie sich in einem Zuge auf!“ (Ca- 
pisco?) Imposant! . . . Nichts da! Frigidität ist nur ein 
sehr kleiner Grad von (na) — beguin. Ein absolut fri 
gider Mensch ist — tot. Glattweg tot. Schließlich aber 
ist man immer von sich enttäuscht und es ist, als nähme 
man einen Kleiderständer und stellte ihn auf denselben 
Platz. Mit Zwanzig hat man das Monokel auszuspucken, 
mit Dreißig die Zigarette hinterm Ohr zu entfernen und 
ein für allemal zu wissen, daß man Madame nur los wird, 
indem man plötzlich anfängt, sie zu — lieben (eifersüchtig 
zu sein, wenn schwieriger. . .) 
47° Letztspurig. . . wird man aus Langeweile boshaft. 
Dann langweilt es, boshaft zu sein. Und endlich beginnt 
man, Schokoladebildchen zu sammeln. Idealisme noch 
ist sträflicher Realisme. Ein sanft gebliebener Bocher ist 
doch ein wenig schauriger (da Idealist) als ein wild ge 
wordener Imaginist (da Realist). Wer mag nur die Ampulle 
„Seele“ erfunden haben! Vielleicht der einigermaßen ent 
täuschende Anblick des Nackten... Diese Enttäuschung aber: 
man nehme sich am Ohr, entwickle Mut und gestehe sich 
ein, daß man, da Gelegenheiten nicht mehr einbringen, 
was andere ehemals der Gefahr abjagten, — eine heim 
liche Bewunderung für seine eigenen Beine hat. . . Ja, 
man geht so weit, seine tabula rasta fast zur Gänze vor 
zutäuschen, um mit dem scheinbar unscheinbaren Rest des 
„Fast“ seinen niederschmetterndsten Schlag zu führen.
	        
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