Nachdem die Kunstgesellschaft mit der üblichen, sehr
animierten Berchtoldsferer im Künstlergut in das neue Jahr
eingetreten war, alarmierte sie bald darauf zu einer feier-
lichen Manifestation der Tod Arnold Böcklins. Telegramm
und Brief sprachen zu der Familie des Geschiedenen. Einen
Kranz legte für die Zürcher Kunstgesellschaft beim Begräb-
nis der schweizerische Konsul in Florenz, Herr Steinhäuslin,
auf das Grab. Im stimmungsvoll dekorierten vordern Saale
des Künstlerhauses wurde, ohne dass die laufende Serie
eine Unterbrechung fand, für die Dauer von 14 Tagen
aus den in Zürich vorhandenen Bildern von Böcklin eine
immerhin aus 11 Originalwerken bestehende, durch Repro-
duktionen subventionierte Döcklin-Ausstellung improvisiert,
die dem alltäglich in Scharen herbeiströmenden Publikum
eine Stätte weihevollen Geniessens wurde und uns die ange-
nehme Verpflichtung auferlegt, unsern Dank ihnen hier auch
5ffentlich auszusprechen, die uns bereitwillig ihre Kleinodien
anvertrauten. Es waren ausser Frau Syz-Landis, die seither
verstorben ist, die Herren Prof. Bluntschli, Kommerzienrat
Fenneberg und Schwarzenbach-Zeuner. Am 29. Januar
abends 4 Uhr fand in der Aula des Polytechnikums die wegen
der Raumverhältnisse auf die Mitglieder der Kunstgesell-
schaft und Eingeladene beschränkte Gedächtnisferer statt.
Herr Prof. Bluntschli hielt die Rede; das Tonhalleorchester
unter der Leitung des Herrn Dr. Hegar leitete die Feier
ein und beendigte sie durch den Vortrag zweier Sätze; Herr
Adolf Meyer hatte in wenigen Tagen eine Gipskopie nach
Hildebrandts Böcklin-Büste angefertigt. Die Gedächtnisrede
mit einem Porträt von Böcklin konnte den Mitgliedern der
Gesellschaft dank dem liebenswürdigen Anerbieten der Re-
daktion der Schweiz. Bauzeitung übermittelt werden, die
Separat-Abdrücke in entsprechender Zahl zur Verfügung
stellte. Ob die rasche Kopierarbeit des Herrn Adolf Meyer
als Frucht den Auftrag zu einer Originalbüste von Marmor
zeitigen werde, die das Porträt des Böcklin giebt, wie er
unter uns wandelte, das ist eine noch pendente Frage. Die
Absicht des Vorstandes, an Böcklins Wohnhaus an der