Volltext: Jahresbericht 1960 (1960)

gemeinsamen, zeitlich und historisch zurückreichenden kultu- 
rellen Basis vorhanden sind. 
Zum Bild «City» selbst: Gleichmäßige Breiten und Ab- 
stände bilden in der Horizontalen durch eine rasterähnliche 
Grundlage die statischen Elemente der Systematik und der 
Ruhe, aktiviert durch die rhythmisch akzentuierte Bewegung in 
der Vertikalen. Deutlich kommt in der Vertikalität eine Tendenz 
zur additiven Häufung gleicher Elemente zum Ausdruck, In 
dieser Ausdrucksform liegt nun bei Albers das Besondere die- 
ser Art konstruktiver Tektonik, die wohl in ihrer geistigen 
Wesenheit mit der Bewegung des Stijl als verwandt bezeichnet 
werden könnte, dennoch aber durch die anders geartete Auf- 
fassung des Bildelements und der Bildstruktur von diesem 
verschieden ist. Die Absicht, durch Aneinanderreihen gleicher 
Elemente einen bildnerischen Rhythmus zu erhalten, stellt 
einen frühen tastenden Vorstoß in die Bereiche heutiger Bild- 
systematik dar. Das Besondere in diesen Arbeiten liegt darin, 
daß mit Elementen ähnlicher Größe gearbeitet wird und 
durch additive Operationen versucht wird, Gruppen zu bilden. 
Der die eigentliche Bildbewegung bestimmende vertikale 
Rhythmus wird durch Vervielfachung der Elemente erzielt. 
Wenn auch oftmals nicht als Bildelement sichtbar, ist das sich 
aus der vertikalen Reihung ergebende Quadratelement die 
Grundform, von der aus sich die Systematik der Elemente und 
der Rhythmik vollzieht. Auf zwei Grundlagen entwickelt sich 
der Bildaufbau. Einmal ist es die Rastergrundlage mit den 
gleichmäßig gesetzten Elementen, zum andernmal entgegen- 
gesetzt die durch vertikale Intervalle in freier Mehrung ge- 
bildete Rhythmik. Durch Aneinanderreihung werden Gruppen 
gebildet, die im Bildaufbau wiederum als Flächen wirken, 
insbesondere da, wo die kürzesten Rechteckelemente in größe- 
rer Zahl in schmale hohe Rechtecke von zehn, zwölf, dreizehn 
und mehr gleichen Elementen zusammengefaßt werden. Allen 
diesen Operationen liegt die Absicht zugrunde, eine Verbin- 
dung von frei gewähltem Ordnungsprinzip und gefühls- 
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