Full text: Der Marstall : Zeit- und Streit-Schrift des Verlages Paul Steegemann (1/2)

jeder Hinsicht empfehlenswert, auszusterben. Man weiß heute 
nicht mehr, was man mit ihr apres anfangen soll (o die öden 
Pausen!) Es war einmal eine Zeit, allwo es kein Apres gab, 
meine Herren Lyriker. (Die Indianer sind noch heute spiro 
chätenvirulent, aber gesund!) O daß die alten Instinkte ge 
blieben, die ihnen entsprechenden Vitalitäten jedoch abgegangen 
sind! Jene waren ehemals perpetuierlich be- schäftigt; man 
hatte gar keine Zeit, sich zu langweilen (zu trompeten): man 
atmete bis in die Lungenspitzen, koitierte, jagte, fraß, raufte, soff, 
koitierte, schwamm, grunzte, koitierte, schlief und der Tag war 
hold zu Ende. Nunmehr vazieren die Instinkte von den vier 
undzwanzig Stunden vierzehn, die dem (still!) — Berufsleben 
dienen oder der (ffft!) — Kontemplation, welche die sonnige 
Aufgabe hat, dem Herrn die Instinkte so fein auszureden, daß 
er sich zu glauben vermag, er sei zwar ein toller Kerl, aber so 
gescheit, sich zu unterlassen. Affen! Entartete Affen!! Miserable 
Affen!!! 
45° „Was tuen wohl die Engelein, so sie nicht singen?“ Lieber 
Jakob Böhme, sie beächzen sich sicherlich, so sie nicht . . . 
(Kein Geringerer als der Schafskopf Dante . . .) 
61° Lust ist alles. Meisterwerke sind keine Wiesenbenützungen. 
Leidenschaftlichkeit ist Talion. Witze sind Inzeste. Die Moral 
ist ein Kettenhandel. 
78° Dem Kosmos einen Tritt! Vive Dada!!! 
(Aus : Die Silbergäule, Bd. 62-64, Serner: Letzte Lockerung, 6. — Mk.) 
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