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Carf Stern Beim ■ Napofeon
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kommen und hatte die kluge, ihn immer anfeuernde Frau an der
Seite, zu der die Beziehungen nicht legitimiert waren, die er aber
leidenschaftlich und zärtlich liebte.
Da man vierzehn Tage vor seinem Fest vom Krieg mit Preußen
zu sprechen begann, und die Gäste stürmischer seine Meinung
wollten, blieb er lächelnd ruhig und verneinte fede Möglichkeit eines
Ausbruchs von Feindseligkeiten. Er wußte aus besten Quellen, kein
ernsthafter Politiker glaube wirklich an den Krieg,- er war gewiß,
es handle sich wieder einmal um die Prestigefrage, das sattsam be^
kannte Händeknacken und schmollende Gockeltum. Aber auch als
die Regierung unter einem frivolen Vorwand die Schiffe hinter sich
verbrannt hatte, blieb Napoleon in tiefster Seele ruhig. Er, der
wußte, hohe Politik wird gemacht, um ein paar Dutzend Ehrgeizigen
in jedem Land Vorwand für eine Karriere zu geben und ihren Heiß
hunger nach öffentlichem Bekanntsein und Sensationen, mit denen
ihr Name verknüpft ist, zu befriedigen, war überzeugt, man werde
unverzüglich diesen Wichtigtuern Genugtuung geben, indem man sie
mit Titeln, Orden und sonstigen Auszeichnungen von überallher so
reichlich fütterte, daß sie satt werden mußten. Was den Frieden
bedeutete. Einen Willen der Völker stellte er nicht in Rechnung.
Er hatte gelernt, es wird mit ihnen kurzerhand nach Gutdünken
der Regierung verfahren. Sie sind es seit ewig gewohnt, wissen und
wollen nichts anders. Sagen heute zu schwarz schwarz und morgen
zu schwarz weiß. Es genügt, ihnen zuzurufen: Das Vaterland ist
in Gefahr! Sie fragen niemals: Durch wen im letzten Grund? Lassen
sich bewaffnen, morden jeden beliebigen als Erbfeind, erst zögernd,
dann, aus Gewohnheit, mit Überzeugung und Hochrufen. Valentine
gab ihm recht. Sie verspottete alles, Regierende und Regierte. Ver^
breitete Erzählungen, die die Albernheit der Diplomaten in ein fabel
haftes Licht setzten, militärische Maßnahmen des Generalstabs dem
Gelächter preisgaben. Beide griffen mit Wollust nach jedem Gerücht,
in dem sich irgendeine großartige Dummheit manifestierte, fütterten,
hätschelten es und waren vor Freude außer sich, akzeptierten es
selbst diejenigen mit feierlichem Ernst, die aus ihrer übergeordneten
Stellung heraus seine Sinnlosigkeit sofort hätten einsehen müssen.
Mehr als der Friede gab der Krieg ihnen unablässig Gelegenheit,