Volltext: Der Ararat : Glossen, Skizzen und Notizen zur Neuen Kunst (1(1920),11/12)

Die Provision beträgt also 
6000 Mk. Die Gesamtunkosten 
steigen mithin auf 23500Mk., 
denen eine Einnahme von 
30000Mk. gegenübersteht. 
Daraus ersieht man, daß es 
Sache des Gesetzgebers wäre, 
nicht den armen unbekannten 
Künstler in dem sehr schweren 
Existenzkampf, den er führen 
muß, noch durch die Luxus- 
Steuer zu belasten, während 
die scheinbare Befreiung davon 
nur den reichen und berühmten 
Künstlern zugute kommt. 
Zu fordern ist zunächst, daß 
die gesamte Luxussteuer für 
Werke lebender Künstler fällt. 
> Es ist eine Ungerechtigkeit, 
einem Stand, der ebenso schwer, 
ja vielleicht schwerer zu kämp 
fen hat, als alle anderen, eine 
Ausnahmesteuer aufzuerlegen. 
Es ist ferner ein schwerer mo 
ralischer Drude für den Künst- 
• 1er, daß sein Schaffen durch das 
G. Grosz Revolutions-Automaten (Aquarell) 
(zur Notiz auf Seite 158) 
Belastung des Künstlers in 
dem Augenblick, wo es sich um 
den jungen heranwachsenden 
Künster handelt. 
Wenn diese allgemeine For 
derung nicht durchzusetzen ist, 
so ist wenigstens zu fordern, 
daß alle Bilder, die den 
Künstlern gehören, ob sie 
nun im Atelier direkt ver 
kauft werden oder durch Kom 
missionäre oder Kunstaus 
stellungen, frei von der Lu 
xussteuer sind. Denn es ist 
im Interesse der breiten 
Masse des Volkes, daß diese 
Kunstausstellungen nicht be 
schränkt werden und nicht ver 
schwinden, 
Sollte dies aber auch nicht 
durchzusetzen sein, so ist zu 
fordern, daß diejenigen Werke 
von lebenden Künstlern, deren 
Verkaufspreis eine bestimmte 
Summe nicht überschreitet, in 
jedem Falle von der Luxus- 
wie und wann sie auch verkauft 
Ausnahmegesetz öffentlich als unnütz oder schädlich ge 
brandmarkt wird. Diese Steuer ist augenscheinlich als 
Belastung der Käufer gemacht, unter der Annahme, daß 
der Kunstkäufer ein wohlhabender Mann ist. Sie wirkt 
aber als Belastung des Käufers nur dann, wenn der Käufer 
teure Werke berühmter Künstler erwirbt. Sie wirkt als 
Steuer befreit werden, 
werden. 
Unterdrückt der Staat durch die Luxussteuer schon die 
Ausstellungen berühmter Künstler, so kann man sich 
darüber trösten, indem man darauf hinweist, daß Museen 
vorhanden sind, in denen dem Publiknm die Werke der
	        
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