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die meistens auch noch mit mehr als nur'der Pflicht Skulptur
zu sein, beladen sind, wurden im Freien aufgestellt, in einer
Weise, die möglichst einiges von dem gewähren konnte, was
ihnen bei dauerndem Verbleiben in vollem Maß zukommen
müßte. Der Mangel an architektonisch gefaßten, steinernen
Plätzen und gärtnerischen Anlagen von größerer, klarer Gliede
rung zwang öfter zu malerischer Improvisation und schweben
der Intimität, wo lichte Weiträumigkeit und Strenge er
wünscht gewesen wären.
Denkmäler, mit dem Untergrund einer über die einfache
plastische Erscheinung hinausreichenden Bedeutung sind die
Pallas Athene von Karl Albiker, das Originalmodell zu dem
Gefallenendenkmal für die Studierenden der technischen
Hochschule in Karlsruhe; der Folke Filbyter von Carl Milles,
die Schlüsselfigur zum Folkungerbrunnen in Linköping, die
den Begründer des Fürsten- und Königsgeschlechtes zeigt, wie
er als Fremdling über Stock und Stein auf seinem Nord
landspferd mühsam den Weg sucht; der große Torso von
Carl Milles, eine zweite Form des mit ausgebreiteten Armen
und zurückgelegtem Haupt dem Licht sich darbietenden
«Sonnensinger» des Tegnerdenkmals in Stockholm; der Pro
metheus von August Suter als Allegorie für die Inspiration des
Künstlers durch den Genius. Denkmalmäßig gedacht und
gefaßt ist auch der Arbeiter von Christoph Voll, in welchem
durch die bildhauerische Form der äußer-künstlerische Inhalt
spürbar hervorbricht.
Den in Zürich fehlenden geschlossenen Platz um die Athene
und den Filbyter ersetzen einigermaßen die abseitige Auf
stellung vor und inmitten von Baumwänden, mit der Möglich
keit für den Beschauer, die Figuren in langem Anlauf ruhig
aufzunehmen, sowohl wie sie in nächster Nähe zu umkreisen.
Der Sonnensinger stellt sich und den Beschauer auf gleicher