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liehen Talentes erst in Berlin. Slevogt bedeutet
in der Generation derer, die heute fünfzig Jahre
alt sind, unstreitig die stärkste malerische Be
gabung. Seine Stilleben, seine Tierbilder haben
als Malerei die gleiche Vollendung wie als Zeich
nung, und in seinen Landschaften entwickelt er
eine farbige Anschauung der Natur, wie sie in
Deutschland ganz einzig dasteht. Aber über das
alles hinaus verfügt er über eine Gabe, die viel
leicht noch seltener ist: Ihm, dem grossen Illu
strator, dem grössten, den wir seit Menzel haben,
fällt immer etwas ein, und er kann eine Geschichte,
und sei sie noch so phantastisch, in restlose male
rische Form umsetzen, weil er die Gegenstände, die
er erfindet, nicht nur gegenständlich sieht, sondern
von vornherein im malerisch-musikalischen Sinne.
Diese Gabe verleiht ihm, neben Liebermann, als
glückliche Ergänzung, eine Sonderstellung.
Der Impressionismus hat Schule gemacht in
Deutschland. Aber es ging ihm so, wie es ihm
anderswo auch ging: Die Entwicklung mit ihrem
immer stürmischer werdenden Zeittempo schritt
rücksichtslos über ihn hinweg. Eine neue Jugend
kam herauf mit anderem Wollen und anderen
Idealen.
EMIL WALDMANN.