Volltext: Die weissen Blätter (3(1916),1)

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Rene Schießefe * Hans im Scßnaßenfocß 
ZWEITER AUFZUG 
Abhang auf der Vogesenhöhe, Mittags. Nach einem Picknick, 
ERSTER AUFTRITT 
* 
Cavrel. Simon. Müller. Kaufmann, ein alter französischer General. Gräfin 
Sulz. Hans. Louise. 
Simon <sich umdrehend): Wo steckt denn unser bester Müller? 
(Keine Antwort, Endlich eine Stimme): »Br fischt Forellen, Herr Minister.« 
(Nichts rührt sich. Pause.) 
Gräfin Sulz (sich in ihrem Feldsessel aufrichtend, erst leise, dann lauter): 
Schambediß! Schambediß! (Was Jean=Baptiste bedeutet.) 
Eine Stimme: Pst! (Gräfin legt sich achselzuckend zurück.) 
Hans (vorn): Schlafen Sie? 
Louise: Nein, 
Hans; Die Gräfin hat es befohlen. 
Louise: Sie aber wacht darüber, daß das Programm eingehalten 
wird. Erst haben wir die Landschaft genossen, dann den kalten 
Braten und die Gänseleberpastete, und jetzt haben wir den ge 
sunden Mittagsschlaf auf der Vogesenhöhe. Heute abend folgt das 
Fest im Schloß. Sie nennt das; »Das ganze Elsaß an einem Tag«. 
Hans: Die Gräfin hat von Cook gelernt. 
Louise: Brauchte sie nicht. Sie ist am Hof aufgewachsen, 
Hans: So daß Cooks Verdienst nur darin bestände, bürgerliche 
Rentner auf einen fürstlichen Lebensfuß zu stellen, 
Louise: Auch die Reisebureaus sind eine Folge der Revolution, 
Hans: Wollen Sie mich nicht mit Ihrer Hand spielen lassen? 
Louise: Ich brauche sie, um darüber nachzudenken, warum Sie 
Ihre Frau nicht mitgenommen haben. 
Hans; Meine Frau hat ihren eigenen Willen, 
Louise: Abgesehen davon? 
H ans; Es ist ihr zu kalt bei Ihnen, Sie spricht natürlich nicht so 
gut französisch wie die andern Herrschaften, 
Louise: Sie spricht ausgezeichnet für eine Ausländerin, 
Hans: Aber niemand von Ihnen ist taktvoll genug, ihr die »Aus 
länderin« abzunehmen und deutsch zu sprechen. Ich kann ihr nur
	        
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