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Ich habe zwei Tassen Kaffee getrunken. Das ist nicht
das schlimmste, daß ich den Kaffee getrunken habe, aber
daß ich ihn nicht zahlen kann. Wenn jeder umsonst Kaffee
trinken wollte, was dann?
Wenn ich es mit einer Ohnmacht versuchen würde? Aber
es wird wenig begreiflich wirken, wenn ich sstzend ohn
mächtig werde. Außerdem habe ich den Kellner und die
Büfettdame angelächelt. Wenn man lächelt, wird man
doch nicht ohnmächtig. Kann ich wohl ohnmächtig werden,
weil ich die „Elegante Welt" angesehen habe? Ich muß
übrigens um zwölf Uhr aus der Ohnmacht wieder erwacht
sein, denn um zwölf Uhr wird das Lokal geschlossen. Hof
fentlich kommen dann Kellner und Büfettdame nicht auf
den unglückseligen Gedanken, mich mit aller Gewalt aus
meiner Ohnmacht erwecken zu wollen. Dann muß der Kaf
fee bezahlt werden, womöglich der Baldrian, den man mir
ins Gesicht spritzen wird, der Aether, den ich einatmen
muß, das Geschirr, das der Kellner in der Aufregung
fallen lassen wird . . . Nein, es ist nichts mit der Ohn
macht.
Ich bin schon sehr müde. Hunger habe ich auch. Wie,
wenn ich mir ein illustriertes Brötchen bestellen würde?
Das könnte ich langsam essen und mir mit dem Messer
die Pulsadern aufschneiden; nachher natürlich, nach dem
Essen. - H
Ich habe seit gestern abend nichts gegessen. Es trifft
sich also gerade gut mit dem Sterben, nein, mit dem Es
sen. Es paßt plötzlich alles so gut zusammen, finde ich.
Eigentlich könnte ich mir ein garniertes Schnitzel be-