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Industrie zugrunde liegt, zu entziehen versucht. Sie beruht
noch auf individuellen, handwerklichen Grundlagen, während
die gesamte Gegenwart auf kollektiv-industrielle Voraussetzun
gen gegründet ist. Ignoranz von Notwendigkeiten hat bisher
immer nur zur Erstarrung geführt. Und was ist mehr erstarrt
als die Architektur der Gegenwart? Schöpferkraft offenbart
sich aber gerade darin, Gegebenheiten restlos zu verarbeiten,
eine ihnen adäquate Form zu finden,
Architektur ist wesentlich abhängig von der Lösung zweier Fak
toren: der Einzelzelle des Raumes und des gesamten Stadtorga
nismus. Der Raum als ein Bestandteil des in Straßenblocks zu
sammengefaßten Hauses wird dieses in seiner Erscheinungsform
bestimmen und wird so zum Gestaltungsfaktor der Stadtanlage,
dem eigentlichen Ziele der Architektur. Umgekehrt wird die Ge
staltung des Stadtplanes wesentlichen Einfluß auf die Bildung
des Raumes und der Häuser gewinnen.
Der Raum, seine Gestaltung aus den ihn erzeugenden Elementen,
ergibt einen großen Komplex schöpferischer Möglichkeiten. Durch
ein neues Raumgefühl entstehen neue Beziehungen räumlicher
Gegebenheiten. Durch die Organisation der Einzelräume ver
mittels des Grundrisses entsteht das zweckmäßig einen ganzen
Straßenblock umfassende Haus. Dabei ergeben sich weitgehende
Beziehungen formaler Art, wird eine umfassende Formsynthese
ermöglicht. Nächst der kubischen Masse, die durch die form
bildende Kraft des Grundrisses, die Stockwerksanzahl und den
Silhouettenbildenden oberen Abschluß entsteht, ist die Teilung
und Durchbrechung der Gebäudeflächen durch Oeffnungen von
wesentlicher Bedeutung. Das architektonische Problem besteht
hier darin, Vorsprünge, Rücksprünge und Vertiefungen organisch
aus dem Baukörper zu entwickeln. Der Vorsprung wird zur po
sitiven Funktion der zusammengefaßten Fläche, der Rücksprung
und die Vertiefung mit ihren Dunkelheiten zur negativen. Beide
Raumfunktionen bestimmen als stärkste Gliederungsfaktoren
entscheidend den Rhythmus des Baukörpers. Selbst große Oeff
nungen, vertieft liegende Raumteile sind als raumbildende Ele
mente organisch dem Baukörper einzufügen. Sie müssen aus
einem Fermzerstörenden zu einem Formbildenden werden. Die