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Zwei Ausstellungen in Berlin.
1. Neue Sezession.
Gemäldeausstellungen und Künstlervereinigungen sind
wirklich keine Verkehrsvereine und Museen.
Kampfplätze, Schlachtfelder mit Toten und Verwundeten
wohl aber.
Eine Ausstellung, von deren politischen und polemischen
Betätigungen man gehört hat, verlor schon dadurch an Wert.
Was hier gezeigt wird, ist nur selten großes sieghaftes
lachen, selten nur elendeste Qual, selten nur verzweifelster
Kampf.
Viele Bilder begeistern; nur wenige erschüttern.
Nicht als Kritiker, doch wozu ist das nötig zu sagen,
spreche ich Worte.
Keine Erinnerung an Beate sollen diese Zeilen sein.
Wesentlich ist und hat zu sein: was übrig bleibt. Was
bleibt übrig? sagt und fragt Feirefiz.
Uebrig bleibt, komm Beate, setz dich zu mir und lasse
mich blaue Bäume und Wjälder in deinen Händen sehen.
Uebrig bleibt also: Morgner. Melzer. Schmidt - Rottluff.
Richter-Berlin-Friedenau. Laurencin.
Morgner, dessen Zeichnungen weit verinnerlicht den
Weg (die Bewegung) ahnen lassen. Vermuten lassen. Diese
Blätter, die nicht mehr schreien; winden sich in größter
Qual. Erschüttern. Greifen an das sogenannte Herz. Liegen
weitab. Zu diesem haben wir zu kommen: zu dem pro
grammlosen Kampf, der noch nicht Revolution ist (oder:
doch schon?). — Der Geist, der überhaupt erst um seine Be
rechtigung kämpft.
Melzer, nun Beate ... du kicherst? Lulus Beine ärgern
dich? Doch versprachst du mir, das Mirakel und den Katho
lizismus, Tango und Schnepfendreck um Marie Laurencin zu
lassen. (Tango, Mirakel, — — und den Mond!)
Melzer, also läßt du mich über ihn sprechen, — —
Nein? . . . Gut! —
Nicht die Staffelei geht uns an. Die weit-wildwehende
Fahne des Schmidt-Rottluff bietet Blicke. Ahnungen. Glaube.
Hier ist der Wille so stark, daß — so stark, daß Beate
lacht. Lacht.
Leidenschaft, Temperament (als bürgerlich evtl, kon
zessionierte Werte) reihen sich zusammen zu literarischen
Barrikaden, auf denen steht: Wert der Farbe.