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Mitteilungen stauben in Doboj mehr als 8000 dieser
unschuldigen Opfer.
Der Statthalter von Bosnien unid Herzegowina, Ge
neral Potiorek, befahl, die gesamte serbische Grenz
bevölkerung von Bosnien-Herzegowina -ins Lanldes-
innere zu schaffen. So wurde u. a. das Dorf Sirtsche
vollständig evakuiert. Auf dem Berg Budo hielten die
Soldaten den Zug der Verbannten an, zwangen sie,
ihre Gräber zu schaufeln und sich ruhig hineinzulegen,
jeder in das seinige. Viele Frauen stiegen mit ihren
Kindern an den Brüsten ins Grab. Dann fingen die
Soldaten mit der Erschießung an. Die Erschießung
geschah gruppenweise; die Ueberleb enden mußten ihre
toten Gefährten zuschaufeln, bis sie selber an die Beihe
kamen, erschossen zu werden. So erleichterten sich die
Soldaten ihre Arbeit.
In Tsehelebitch, Bezirk Fotcha, töteten die Soldaten
ohne jeden Urteilsspruch die ganze männliche Bevöl
kerung zwischen 14 unld 60 Jahren. Nach dem Abge
ordneten Kosta Maskitch starben in den Gefängnissen
von Serajewo bei 10,000 Personen, ohne idle Gehängten
zu zählen.
Von andern Ortschaften und Gegenden begnügt
sich der Bedner, die Notab ein, Priester, Prof essoren,
Beamten und Kaufleute mit Namen zu erwähnen, die
von den Soldaten massakriert wurden, ohne die Bauern
zu zählen. Die ausschweifendste Phantasie kann sich
nicht vorstellen, was man alles für Mittel anwandte,
um die Menschen zu töten. „Man füsilierte sie mittelst
Mitrailleusen, man ertränkte sie in der Save, man
band sie an Heuschober, die in Brand gesetzt wurden.
Viele dieser Unschuldigen blieben wochenlang unbe
eidigt, und die Krähen hackten ihnen die Augen aus.“
Von vielen Orten führt der Bedner die genaue Zahl
der Ermordeten und Verurteilten an, von andern kann
er die genaue Zahl nicht angeben, doch weiß er des be
stimmtesten, daß auch dort der Strang nicht gespart
wurde: ein einziges ungarisches Bataillon führte 1000
Meter Strick mit sich, als es von Serajewo an die
Grenze geschickt wurde! In Tuzla sah man über 300
serbische Einwohner an den Bäumen hängen. Von Ge