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unter dem Vorwände requiriert, daß sie für mili
tärische Bedürfnisse dienen. Und es werden dafür
Schleuderpreise bezahlt. In Wirklichkeit ist es nur
eine verschleierte Form der Expropriation; auch die
ganze Ernte wird requiriert.
Was den Sturz des serbischen Geldwertes betrifft,
so bildet auch er nichts anderes als eine Plünderung,
die mit dem Revolver in der Hand durchgeführt wurde.
Kaum war Serbien besiegt, erschien ein Befehl, der
unter Androhung schärfster Strafen vorschrieb, daß
der serbische Pranken (Dinar) nur noch den Wert
einer halben österreichischen Krone hätte. Da die
Bevölkerung kein anderes Geld besaß, war sie ge
zwungen, das serbische Geld in Zirkulation zu bringen,
das auf diese Weise zu Spottpreisen in die Hände der
Oesterreicher, Deutschen und Bulgaren fiel.
Die Ernährungspolitik.
Welches ist nun die Entschädigung, die von den
Militärbehörden von Oesterreich-Ungarn der serbi
schen Bevölkerung angeboten wurde, um sie für alle
ihre Leiden zu entlohnen? Hat man, nachdem alles
requiriert worden war, ihr wenigstens das notwendige
Minimum zum Leben gesichert? Keineswegs! Im
Gegenteil, alles ist so organisiert und berechnet, daß
die Bevölkerung verurteilt ist, einfach Hungers zu
sterben. Die Befehlshaber der Distrikte verfügen über
eine unbeschränkte Macht, was die Verteilung der
Lebensmittel betrifft. Sie hängen in dieser Hinsicht
von niemandem ab, selbst nicht von ihrer Regierung.
Daraus ergab sich, daß der absolut notwendige Aus
tausch zwischen den verschiedenen Gebieten Serbiens
unmöglich geworden ist und daß jedes Mehr an Pro
dukten eines Teils des Landes, das dazu hätte dienen
können und dazu hätte dienen sollen, die Bedürfnisse
eines andern Gebietes zu decken, sofort nach Oester
reich-Ungarn ausgeführt wird.
Diese verzweifelte Lage der Bevölkerung in Bel
grad hat den Präsidenten der Belgrader Gemeinde,
Dr. Veljkovitsch, den Professor der Universität, Dr.
Peritsch, und einige andere Personen veranlaßt, dem