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Rene Scßicßefe • Hans im Scßnafrenfocfo
Hans (streckt ihr die Hände entgegen und zieht sie neben sich aufs Sofa):
Hand aufs Herz: der kleine Finger von Frau Cavrel, der da eben
so unerwartet zum Vorschein kam —
Klär: Ja, ja, es juckte ihn schon lange,
Hans; Aha!
Klär: Ich habe noch etwas auf dem Herzen,
Hans: Nun, da wir schon dabei sind —
Klär: Heute sind es zehn Jahre, daß wir geheiratet haben.
Hans: (tief erstaunt): Zehn Jahre? Woher weißt du das?
Klär: Hans, seit zehn Jahren bist du mit ein und derselben Frau
verheiratet.
Hans: Wenn ich alles reckt überlege, bin ick nickt sckleckt dabei
gefahren.
Klär: Nack mir fragst du nickt?
Hans: Du? Unsere Verwandten, unsere Bekannten, die Dienst«
boten, alle sind sich einig, daß ick eine solcke Frau nickt ver«
diene. Ick stimme ihnen vollkommen bei. Aber ick habe die Frau
und behalte sie. Vorläufig einmal für die nächsten zehn Jahre.
Klär: Danke schön, (Pause.) Manchmal ,., wenn ,,. sieh, bitte zur
Seite, ick mödite etwas sagen , ,. Wenn mir manchmal deine Treu«
losigkeiten einfallen, werde ick ganz verwirrt und liebe dick nur um
so mehr. Aber ick glaube, es gibt eine Art Verrat, einen wirklichen
Verrat, dessen Schrecken alle Liebe tötet.
Hans: Welcher Art wäre dieser Verrat?
Klär: Das weiß ick selbst nickt. Gib acht auf mich,
Hans: Ick bin dir nie untreu gewesen.
Klär: Du vergißt und meinst dann, es sei nie gewesen,
Hans: Im Innersten bin ick dir sicher nie —
Klär: Gott, im Innersten!,,. Du brauchst dick nickt zu verteidigen.
Solang ick dick liebe, glaube ick dir jedes Wort, bevor du es aus«
gesprochen hast, und finde zu deinen Gründen noch hundert andre,
die dick freisprecken. Aber ick muß gestehen, es ist mir jämmerlich
zumute dabei,,. Ick erinnere mich, wie ick einmal nach einer solchen
traurigen Entdeckung allein aus der Stadt nach Hause fuhr. Beim
Festungswall, vor der Stadt, wo die Straße steil hinaufgeht, las ick
auf einer Tafel die Inschrift: »Schonet die Tiere«, Ick wurde von