Das Wort und das Bild.
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Die Kindheit als eine neue Welt, und alles kindlich Phanta- 5. VIII.
stische, alles kindlich Direkte, kindlich Figürliche gegen die
Senilitäten, gegen die Welt der Erwachsenen. Das Kind wird der
Ankläger sein beim jüngsten Gericht, der Gekreuzigte wird
richten, der Auferstandene verzeihen. Das Mißtrauen der Kinder,
ihre Verschlossenheit, ihre Ausflüchte aus der Erkenntnis, doch
nicht verstanden zu werden.
Die Kindheit ist keineswegs so selbstverständlich, wie man
gemeinhin glaubt. Sie ist eine kaum beachtete Welt mit eigenen
Gesetzen, ohne deren Erhebung es keine Kunst gibt, und ohne
deren religiöse und philosophische Anerkennung keine Kunst be
stehen und aufgenommen werden kann.
Die gläubige Phantasie der Kinder ist indessen auch aller
Verderbnis und aller Verkehrtheit ausgesetzt. Sich überbieten in
Einfalt und Kindsköpfigkeit —: das ist noch die beste Gegen
wehr.
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Wenn ich über unsere Zürcher Versuche nachdenke: das 6. VIII.
könnte ein hübscher anti-phantastischer Aufsatz werden, bestehend
aus etwa folgenden Thesen:
Man darf nicht die Logik, man darf aber auch nicht die Phan
tasie mit dem Logos verwechseln.
Die Gegenwart ist nicht in Prinzipien, sie ist nur noch asso
ziativ vorhanden. Also leben wir in einer phantastischen Zeit,
die ihre Entschlüsse mehr aus der Angliederung als aus un
erschütterten Grundsätzen bezieht. Der gestaltende Geist kann
mit dieser Zeit beginnen, was ihm beliebt. Sie ist in ihrer ganzen
Ausdehnung Freigut, Materie.
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Die Kunst in ihrer Phantastik, so notierte ich mir früher,
verdankt sich der vollendeten Skepsis. Folglich münden die