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speziellen Falle Bethmann - Hollweg notierten sie
außerdem die ihnen von ihren professoralen Zuträgern
(sie selbst beschäftigen sich nicht mit derartigen Stu
dien) hinterbrachte Anekdote, daß Bethmann-Holl-
wegs Großmutter — oder war’s die Urgroßmutter“? —
von der Frau Rat Goethe ein „Hasenfuß“ genannt
worden sei. Schlußfolgerungen lagen nahe . . .
Wir gestehen, daß wir nur mit Widerstreben dem
gestürzten Kanzler eine politische Leichenrede halten.
Das Thema lockt, uns nicht und außerdem: man gerät
dabei in allerschlechteste Gesellschaft. Wie ein Rudel
von Schakalen, so heult die von den Kriegsgewinnern,
'Schwerindustriellen und agrarischen Lebensmittel
wucherern ausgehaltene Meute der Schnorrer und
Sehomalisten, besonders der tolle Graf Reventlow.
Die „Fronde“ — seit Bismarcks Zeiten dauernide Staats
einrichtung im Reich der Gottesfurcht und frommen
"Sitte — hat wieder einmal gesiegt. Und sie schickt
sich an, den neuen Kanzler entweder in ihren Dienst
zu zwängen older aber das alte Spiel auch gegen ihn
fortzusetzen.
Wie gesagt, wir möchten nicht mit den Wölfen
des deutschen Nationalismus heulen. Aber ebenso
wenig möchten wir uns den reichsdeutschen und
deutsch - schweizerischen Klageweibern anschließen,
deren Tränen über den gefallenen Kanzler fließen wie
das Bächlein auf der Wiese.
Lasen wir da neulich in den „Basler Nachrichten“
einen Nachruf auf Bethmann, in dem wahrheitsgemäß
konstatiert wurde, daß er keine Grundsätze gehabt
habe. Aber wenn er auch keine Grundsätze gehabt
habe, so sei er darum doch nicht etwa grundsatzlos
gewesen. Beileibe nicht . . . Uns fiel ibei dieser selt
samen Apologie Lord Byrons treue Geliebte, die Gräfin
Guiccioli, ein. Als längst nach des Dichters Tode eine
Biographie erschien, in der ausgeführt wurde, Byrons
Haare seien in seinen letzten Lebensjahren etwas
dünn, seine Beine etwas mager geworden, antwortete
die Gräfin sehr gereizt: das sei nicht wahr; seine Haare
seien nur etwas weniger dicht, seine Beine etwas weni
ger fleischig gewesen . . .