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-geliefert hat zum Vorrat der unvergänglichen Güter
der Menschheit, unld welches auf nicht wenigen Ge
bieten menschlicher Tätigkeit und menschlichen
Schaffens unter den Nationen der Erde an führender
Stelle stand. Und aus meinen Worten spricht der
feste Glaube, daß es, wenn erst die Deutschen die von
einem bösen Schicksal über sie gebrachte Verblendung
abgeschüttelt und gesühnt haben, zu einer Auf
erstehung jenes früheren Deutschlands kommen muß,
und daß dann Deutschland mit der Zeit auch wieder
das Wohlwollen und die Hochachtung der Menschheit,
sowie die treue Anhänglichkeit der Deutschen im Aus
lände verdienen und gewinnen Wird.
Aber das weiß ich, daß weder Deutschland, noch
Amerika, noch die übrige Welt wieder glücklich wer
den oder sich des Friedens oder irgendeiner ersprieß
lichen Tätigkeit erfreuen können, so lange es nicht den
Herrschern, welche die Blutschuld an diesem frivolen
Kriege tragen, und ihren falsch unterrichteten und
irregeleiteten Untertanen deutlich gemacht worden ist,
und zwar in bitterer und unmißverständlicher Weise,
daß der Geist, der den Krieg entfesselt hat, den Sieg
nicht behalten kann; daß die zivilisierte Menschheit
den hassen®werten Lehren und Methoden, die für die
Kriegführung als maßgebend betrachtet werden, mit
Abscheu gegenübersteht, und daß die überhebungs
vollen Ziele des Ehrgeizes, denen der Krieg dienen
sollte, nicht erreichbar sind.
Wir hatten uns dem Glauben hingegeben, daß
der Kampf für die Zivilisation schon vor vielen Jahren
siegreich zu Ende geführt worden sei. Er muß nun
von neuem ausgekämpft werden. Wir betrachten es
als unser Vorrecht, in diesem Kampfe unsern Mann
zu stellen, und wir suchen unsern Stolz darin, Opfer
zu bringen. Unsere erste und größte Aufgabe, das
eine Ziel, dem alle anderen nachzustehen haben, be
steht darin, den gegenwärtigen Krieg siegreich zu
Ende zu führen.
Könnte das Leben noch erträglich sdin, wenn die
Macht eines von . . . befallenen Preußentums die Welt
an der Kehle gepackt hielte; wenn die Vorherrschaft