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Künstler einen Kreis »Devetsil« (»Pestwurz«) ge
bildet, eine revolutionäreVereinigung, die endlich im
stande ist, durch ihre Verve, Fähigkeiten und Dis=
ziplin eine echte Revolution im Künstlerleben durch
zuführen, neue Horizonte zu schaffen und aus dem
Chaos die reinsten formalen Motive zu gewinnen.
»Devetsil« haben folgende Künstler gebildet: Die
Maler K. Teige, A. Wachsmann, L. Süß, die
Schriftsteller VI. Vaneura, K. Venck,A. Cernik,
Ad. Hoffmeister, J. Suk, V. Frie, J. Seifert
und andere. Sie bereiten einen literarischen Abend,
ein Album, einen Almanach und im Februar n. J.
ihre erste Ausstellung in Prag vor.
Ihre erste öffentliche einheitliche und sehr reine
Kundgebung war die im September erschienene erste
Nummer der Monatschrift »Orfeus« (in Kommission
des A. Srdec=Verlages, Prag).
Irma Kantorovä.
SPANIEN.
Die Katalanier.
Die französischen Künstler haben ihre katalanischen
Kollegen eingeladen, in den Herbstsalon dieses Jahres
in geschlossener Gruppe auszustellen. Andre Salmon
begrüßt diesen Schritt. Die Beziehungen zwischen
den jungen Franzosen und dem jungen Spanien sind
sehr rege. Zahlreiche Katalanier leben, dem Beispiel
Picassos folgend, in Paris. Picasso, Derain, Friesz
und Braque sind diejenigen Künstler, von denen die
Spanier am unmittelbarsten abhängen. A. Salmon
nennt Barcelona einen der Boulevards der modernen
Kunst. In den vielen Galerien dieser in jeder Be
ziehung lebendigsten Stadt des Landes wird vor allem
die französische Kunst dem Publikum vorgeführt.
Das MunicipaF Museum hat wichtige Werke des
jungen Frankreichs erworben. Mitten im Krieg fand
eine die Hauptwerke dreier Generationen (von Renoir
bis auf Derain) umfassende Ausstellung französischer
Malerei statt, der von der Tageszeitung »Publicidad«
eine zwölfseitige Nummer gewidmet wurde. Der
Wortführer der neuen Kunstbewegung, M. Jose Ju-
nay, der Verfasser des ausgezeichnetsten Buches
»Arte et Artistes«, der Begründer und Mitarbeiter
zahlreicher Revuen, ein Bewunderer der französischen
Kunst, findet die Gefolgschaft eines großen Publi
kums. — Fast alle Katalanier sind Landschafter:
Die Ausstellung im »Herbstsalon« wird Gelegenheit
bieten, ihre Werke mit jenen der französischen Künstler
zu vergleichen, die im französischen Katalanien, in
Perpignan, Collioures und vor allem in Ceret nach
ähnlichen Motiven gemalt haben,- wie z. B. Matisse,
Picasso, Derain, Braque, Friesz und der Japaner
Foujita. M. F.
SCHWEIZ.
Kleine Kunstdironik.
Eine Ausstellung derBaslerKunsthalle machte
die gewählte Sammlung eines Basler Kunstfreundes
der Öffentlichkeit zugänglich. In der Hauptsache
handelte es sich um die Klassiker des französischen
Impressionisten, zu denen noch einige französische
Nachimpressionisten, acht Spätwerke Hodlers, die
deutschen Impressionisten resp. Expressionisten Co=
rinth, Pechstein, Jagerspacher und Heckendorf und
endlich noch eine Anzahl Schweizer Künstler, wie
Maurice Barraud, Blanchet, hinzutraten. Von Dau =
m i er war eine prachtvolle Version des Don Quichotte^
Motivs zu sehen, von Manet eine altmeisterliche
Landschaft und das mondäne Porträt der Mlle. De-
marsy. Eine Landschaft von Pissaro »Sentier du
village« (1875) gehört der besten Zeit dieses Malers
an. Sein späteres Werk (1901) ist flauer. EinSisley,
2 Claude Monets, davon einer sehr früh ganz
holländisch dunkel. 2 Pastelle von Degas. 4 Ce-
zannes: der älteste sehr schwarz, wunderbar tonig.
Ein glühendes Stilleben. Ein flammiges Porträt des
Freundes Choquet und ein unvollendetes blaues
Selbstporträt. Von Gauguin: eine Landschaft aus
der Pont-Aven-Zeit und ein farbig intensives Tahiti
bild. Van Gogh: ein Frauenkopf von 1887, eine
(wohl die letzte) Version der »Berceuse« (1889),
der »Jardin de Daubigny«, und eine kleine Land*-
Schaft aus der letzten Zeit. Renoir: duftig wie
Seide, glatt wie Porzellan. Von Forain: ein Theater
bild, das den Einfluß Degas verrät. Landschaften
von Derain und Viamink. Picasso: 2 Gemälde
und 3 Zeichnungen. Sehr früh: »Les deux freres«.
Aus der letzten Periode: »Arlequin« (1918): all
meisterlich-klassizistisch, nach Geist und Motiv den
Frühwerken nahestehend.